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09.11.2016 um 20:00 Uhr
#1588
Jonas
Mich würde mal eure Meinung zum Ergebnis der amerikanischen Präsidentschaftswahlen interessieren.

Wenn ich meine eigene subjektive Wahrnehmung der vergangenen Wochen rekapituliere, so habe ich Clinton immer als eine verlogene Hure der führenden Wirtschaftseliten wahrgenommen, gegen die zudem eine FBI-Ermittlung läuft und Donald Trump als einen sexistischen Nazi im Narrenkostüm, der einfach nur weiß, wie man sich gut inszeniert. Wenn man mich nun fragen würde, wen ich wählen würde, so hätte ich doch lieber Clinton, die wenigstens politische Erfahrungen hat, gewählt, als ihren Widersacher. Schlimmer als mit Clintons Mann oder Busch kann es ja nicht werden, oder? So läuft man wenigstens nicht die Gefahr einen dritten Weltkrieg mit seiner Stimme zu unterstützen?!

Diese Meinung scheinen auch meine Freunde zu vertreten. Anders kann ich mir meine Facebook-Wall nicht erklären, wo heute fast mehr Trauerbekundungen und Hilferufe nach der Vernunft der Menschheit zu finden sind, als nach den Pariser Anschlägen.

Doch wie kann es sein, dass wir das so extrem anders sehen als die Amerikaner und wie kann es sein, dass dieses Ergebnis doch irgendwie gefühlt überraschend kommt?

Ich habe mir vor einigen Monaten mal ein paar YouTube Videos angesehen und in einem von ihnen wurde eine mögliche Verbindung zwischen den Clintons und Donald Trump gezogen. Es hieß dort unteranderem, sie seien gute Freunde und würden sich schon seit langem kennen. Daraufhin wurde die These aufgestellt, dass man Donald Trump geschickt als Widersacher platziert hätte um die ungeliebte Clinton dann doch noch im zweiten Anlauf zur Präsidentschaftskanditatur zu verhelfen. Angesichts der extrem populistischen Formulierungen von Donal Trump und den zum Teil auch widersprüchlichen Aussagen, klang diese Theorie für mich gar nicht so abwegig. Immerhin kann ein Mann, der sich auf einen großen Straßenumzugswagen stellt und dort in aller bester Wrestling-Manier als Mexikaner verkleidete Schauspieler im hohen Bogen vom Wagen prügelt, dies doch nicht ernst meinen?! Für mich als 9/11-Hinterfrager ist dies durchaus eine mögliche Interpretation. Doch das würde bedeuten, dass man maßlos unterschätzt hat, wie dumm die Amerikaner wirklich sind wie erfolgreich Donald Trump wirklich sein kann. Für diese These würde weiterhin die starke Berichterstattung zugunsten Hillary Clintons sprechen. Es wirkte fast so, als hätte die führende Wirtschafts- und Medienelite versucht ihr Schiff Namens Amerika im letzten Moment am Eisberg vorbei zu navigieren.

Doch gerammt hat das Schiff ihn schlussendlich trotzdem. Wird Amerika also untergehen? Schlimmer noch, eine Mauer gebaut und zum Hass gegenüber und zur Vertreibung aller illegalen Einwanderer oder Muslime aufgerufen?

Ich glaube es ehrlich gesagt nicht. Ich sehe in Donald Trump irgendwie keinen tatsächlichen inbrünstigen Hass, Antipathien oder Mitleid mit armen Amerikanern, die wegen den Chinesen keinen Job mehr haben bzw. bekommen. Das Einzige was ich sehe ist kühle berechnende Selbstinszenierung in einem Narrenkostüm. Und ich glaube fast auch, dass die Amerikaner dies genauso sehen. Sie haben ihn einfach nur deswegen gewählt, um ihre Stimme nicht der gleichen verlogenen Wirtschaftselite zu geben, die in ihrer Familienclan-Struktur bisher das ganze Land regiert hat. Es ist fast wie mit einem Hund, den man sich ins Haus holt. Trump ist ein kleiner lauter Kläffer, der zwar laut bellt aber dann doch nicht beißt und irgendwie ja auch ganz knuffig ist. Wo hingegen Clinton wie ein dämonischer Höllenhund daher kommt, der sich Stück für Stück von deiner Lebensenergie ernährt.

Falls ich mit dieser Interpretation richtig liege, so wundert sich an erster Stelle Donald Trump nun selbst darüber, dass er Präsident geworden ist. Ich hoffe es. Alles andere würde bedeuten, dass Amerika die Nation den größten Idioten ist und sich nun auf dem Weg befindet die ganze Welt mit irrationaler Politik durch ein Meer voller Eisberge zu treiben.

Aber nun würde mich eure Meinung interessieren!
1
 
10.11.2016 um 21:51 Uhr
#1601
Ronja
Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll :/ Ich hoffe wirklich, dass er das alles nur gesagt hat um Stimmen zu fangen. Ansonsten können wir uns schon bald auf ganz viele Amerikanische Flüchtlinge gefasst machen :/
0
 
11.11.2016 um 06:19 Uhr
#1603
leva
Du fragst so schön nach meiner Meinung. Für viele ist die eigene Meinung mittlerweile Legitimation geworden für jedwede Art von Glauben oder Denken, sei sie auch noch so irrational und unlogisch. Auf Basis der "Meinungsfreiheit" ist es jeden gestattet alles zu sagen und zu Denken. Leider bedeutet das nicht, dass diese Meinung dann auch richtig ist. Jede Meinung lässt sich auf Grundlage von Argumenten und logischem Denken abwägen und es ist, sofern man persönlich in der Lage ist von seiner Meinung abzurücken bzw. sie zu ändern, möglich zu einer neuen Meinung zu kommen. Leider scheint es so, dass diese Art von Flexibilität und Eingeständnis nur noch den wenigsten möglich ist. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern wann ein Gast in z.B. "Hart aber Fair" seine Meinung während der Sendung geändert hat. Man kann meistens nicht mehr von einer Diskussion im Sinne "eine Sache diskutieren = untersuchen, erörtern, besprechend erwägen" reden.
Wir müssen, so meine Überzeugung, an unserer Art und Weise zu denken arbeiten.
Ich verweise an dieser Stelle auf die sehr informative und interessante Einteilung von Deanna Kuhn in "Knowing as copies, facts, opinions und judgements" http://www.educationforthinking.org/knowing-about-knowing.html 

Und genau an dieser Stelle liegt glaube ich das Problem. Wir steuern in einer "postfaktische" Zeit hinein in der Entscheidungen nicht mehr auf Basis von Logic und Ratio entschieden werden, sondern vielmehr von Effekt und Emotion. 
Dabei ist es schon fast egal was gesagt wird, vielmehr spielt der mediale Effekt eine immer größere Rolle. 

Wenn man mich fragt sollte man sich von solchen "Meinungen" hüten und stets bedacht sein auf eine klare Gedankenstruktur. Das was wir erleben ist kein amerikanisches Phänomen, vielmehr nimmt der Populismus auch hier in Europa mächtig an Fahrt auf und begräbt den gesunden Menschenverstand unter sich. 
Dabei halte ich es für unfair nun über die "dummen Amerikaner" zu schimpfen, zumal der Großteil der "popular votes" an Clinton gegangen ist. Vielmehr sollten man das amerikanische System betrachten und dieses Ereignis nun als Anlass für Reformen nehmen z.B. im Wahlsystem oder im Bildungssystem. Amerika ist ein Land mit erheblichen Problemen, es ist eigentlich Bankrott und befindet sich mit seinen jährlichen Toten durch Waffengebrauch de facto in einem Bürgerkrieg ohne klare Fronten. http://www.jetzt.de/usa/statistik-anzahl-der-toten-durch-schusswaffen-in-den-usa-hoerer-als-zahl-von-kriegsopfern.  Man denke nur an die Bewegung "Black life matters". 

Hinter diesem Hintergrund ist es nicht mehr allzu sehr überraschend das Trump gewonnen hat. Zumal sich mit Clinton wahrscheinlich nicht viel geändert hätte für das amerikanische Volk.

Von einer Verschwörung zu sprechen das Trump als Widersacher platziert wurde ist einfach nur unlogisch. Ein schönes Beispiel wie viel Bedeutung eine einzelne "Meinung" über mediale Kanäle wie YouTube bekommen kann. 

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11.11.2016 um 12:40 Uhr
#1604
Jonas
Hallo Leva, vielen Dank für deine Meinung!

Das wir in der "postfaktischen" Zeit gelandet sind, scheint offen auf der Hand zu liegen. Anders ließe sich der Erfolg von Donald Trump, der scheinbar auf einfachen populistischen Äußerungen fußt, ja nicht beschreiben. Dies wird ja auch durch den massiven Zulauf belegt, den unsere Populisten erfahren. Ich stimme dir da also voll uns ganz zu. Aber "postfaktisch" beschreibt auch nur den Ist-Zustand und erklärt nicht, wie es dazu kommen konnte, dass wir dort gelandet sind. Wie kann es sein, dass Emotion und Effekt wichtiger geworden sind als Logik und Ratio? Eventuell ist dies ja begründet in der eigenen emotionalen Unzufriedenheit vieler Amerikaner und dem Gefühl, dass die bisher vorherrschende Politik kaum effektive Auswirkungen in der Realität hatte?!

Dennoch bleibt für mich eine Frage offen. Gefühlt nehme ich mehr Entsetzen und Überraschung über den Sieg von Donald Trump war, als Freude und Jubel. Auch die Medien sahen Clinton als Favoritin. Wie konnte es also dazu kommen, dass die eigentliche Realität bzw. das eigentliche Stimmungsbild so falsch eingeschätzt wurde?
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